Hast du ein eigenes Auto und möchtest damit etwas Geld verdienen? In diesem Beitrag zeige ich dir 6 Möglichkeiten, wie du dein Auto zu einer Einnahmequelle machen kannst.
Gerade wir Deutschen tun uns mit dem Gedanken, das eigene Auto aus der Hand zu geben oder „zu verunstalten“, etwas schwer. Das Auto ist hier oftmals eher Statussymbol als Gebrauchsgegenstand. Es wird als Investition betrachtet und dabei steht es bei den meisten Besitzern einfach nur mehr als 90% der Zeit nutzlos herum und verliert Tag für Tag an Wert…
Doch es geht auch anders. Du kannst dein Auto auch zum Geld verdienen benutzen. Zum Beispiel, in dem du dein Auto vermietest, mit anderen teilst, selbst als Chauffeur fährst, Werkstätten testest oder Werbung machst – es gibt viele Möglichkeiten, die zu deinem Lebensstil und deiner Risikobereitschaft passen könnten. Und wenn du ein E-Auto hast, kannst du sogar noch mehr profitieren. Wie das geht und was du beachten musst, erfährst du hier.
Mit Carsharing Geld verdienen
Carsharing ist eine Form der gemeinsamen Nutzung von Fahrzeugen, die immer beliebter wird. Wenn du dein Auto nicht ständig benötigst, kannst du es an andere vermieten und so deine Kosten decken oder sogar Gewinn machen. Ganz besonders beliebt ist diese Form bei Freizeit- und Nutzfahrzeugen wie Campingmobilen oder Transportern.
Du bestimmst dabei in der Regel selbst, wann und zu welchem Preis du dein Fahrzeug anbietest.
Besonders hohe Einnahmen kannst du dabei natürlich in Zeiträumen verdienen, an denen die Nachfrage höher ist. Zum Beispiel bei Freizeitfahrzeugen in den Ferien.
Ein kleines Rechenbeispiel: Wenn du dein Auto für 25 Euro pro Stunde vermietest und es im Monat 20 Stunden ausgeliehen wird, verdienst du 500 Euro. Abzüglich der Gebühren für den Carsharing-Anbieter und die Versicherung (insgesamt ca. 25%) bleiben dir etwa 375 Euro übrig.
Wo das Auto anbieten?
Um dein Auto als Carsharing-Fahrzeug anzubieten, kannst du dich bei verschiedenen Online-Marktplätzen anmelden. Ich rate dazu, die größeren und etablierten Plattformen zu bevorzugen, da dort einfach die Nachfrage der potenziellen Kunden am größten ist.
Diese Carsharing Plattformen sind besonders beliebt:
Und hier meldest du am besten dein Freizeitfahrzeug an:
Dort erstellst du ein Profil für dein Auto mit Fotos und Beschreibung und legst deine Verfügbarkeit und deinen Preis fest. Die Buchungen erfolgen meist über eine App oder eine Website. Die Mieter müssen sich vorher verifizieren und werden bei Schäden oder Verstößen haftbar gemacht. Du solltest aber trotzdem regelmäßig den Zustand deines Autos überprüfen und es sauber halten, denn auch du und dein Fahrzeug werden bewertet und deshalb oft nur gebucht, wenn für vorherige Kunden alles in Ordnung war.
Fahrgemeinschaften nutzen und damit Geld verdienen
Ich sehe es jeden Morgen in meiner kleinen Wohnsiedlung. Eltern, die ihre Kinder immer zur selben Zeit ins Auto einladen und sie dann alle zur selben Schule fahren. 4 – 5 Autos, die alle einzeln fahren, obwohl eine kleine Fahrgemeinschaft möglich wäre. Das wäre nicht nur besser für die Umwelt, das würde auch Spritkosten und km sparen. Und jeder Euro der gespart werden kann, der muss nicht erst verdient werden.
Aber es gibt noch mehr Vorteile und auch die Möglichkeit Geld zu verdienen. Hier kurz zusammengefasst:
1. Onlineplattform für Pendler nutzen
Am bekanntesten sind hier in Deutschland BlaBlaCar.de und Pendlerportal.de. Dort bietet ihr euch als Mitfahrgelegenheit für eine bestimmte Strecke an. Wer mitfahren will, zahlt vorab eine anteilige Gebühr, die je nach Streckenlänge unterschiedlich hoch ist. Das Geld bekommt ihr dann nach der Fahrt von der Onlineplattform auf euer Konto überwiesen.
2. Steuerliche Vorteile nutzen
Jedes Mitglied einer Fahrgemeinschaft kann seine oder ihre Fahrtkosten über die Entfernungspauschale steuerlich absetzen. Diese beträgt für die ersten 20 Kilometer 0,30 € pro Kilometer und ab dem 21. Kilometer 0,35 € pro Kilometer.
Bietet ihr beispielsweise eine Fahrt von Berlin nach Hamburg an, bekommt ihr nicht nur das Geld des Mitfahrers (+ evtl. Trinkgeld), sondern könnt euch für diese dokumentierte Fahrt ca. 83,- Euro über die jährliche Steuererklärung zurückholen.
3. Spritkosten sparen
Auf der erwähnten Strecke von Berlin nach Hamburg (ca. 240 km) würdet ihr bei einem Dieselpreis von 1,80 Euro und einem Verbrauch von 8 Litern je 100 km ungefähr 35,- Euro Sprit verfahren. Durch die Mitfahrgelegenheit könnt ihr euch die Kosten teilen und der Fahrer kann sie sich, wie erwähnt, sogar vom Finanzamt zurückholen.
Als Uber-Fahrer Geld verdienen
In Deutschland ist das (leider) noch nicht möglich, aber ich möchte es dennoch schon mal erwähnen.
Uber ist ein Fahrdienst aus den USA, der inzwischen in über 80 Ländern der Welt aktiv ist. Funktioniert im Prinzip wie ein Taxi, nur sind die Fahrer keine ausgebildeten Taxi-Fahrer mit gelben Taxis, sondern eben mehr oder weniger private Fahrer mit ihren privaten Autos.
Auch bei Uber ist alles über eine App geregelt. Kunden öffnen die App, geben ihr Ziel ein und Uber ermittelt über den Standort, ob ein Uber-Fahrer in der Nähe ist, der den Job annehmen möchte. Fahrer und Mitfahrer bekommen den benötigten Fahrbetrag angezeigt und mit dem Einsteigen ins Auto ist auch schon alles bezahlt.
So verdienen aktive Uber Fahrer jeden Monat mehrere hundert bis tausend US-Dollar dazu, müssen aber auch selbst für den Sprit und die Wartung ihres Autos aufkommen.
Als Autohaus & Werkstatttester Geld verdienen
Als Werkstatttester testest du die Qualität und den Service von Autowerkstätten und gibst anschließend eine Bewertung ab. So kannst du nicht nur deine Erfahrungen mit anderen teilen, sondern auch bares Geld sparen oder Geld verdienen.
Werkstatttests sind eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Die Autowerkstätten erhalten wertvolles Feedback zu ihrer Arbeit und können sich verbessern. Die Kunden profitieren von einer höheren Transparenz und Qualität bei der Auswahl einer Werkstatt. Und die Werkstatttester erhalten eine Vergütung für ihren Aufwand, die je nach Anbieter und Testreihe unterschiedlich ausfallen kann.
Wie kann man als Werkstatttester Geld verdienen?
Es gibt verschiedene Anbieter von Werkstatttests, die regelmäßig Tester suchen. Die seriösesten sind meiner Meinung nach:
Um dich als Werkstatttester zu bewerben, musst du dich auf der jeweiligen Website registrieren und einige Angaben zu deinem Fahrzeug machen. Wenn Du für den Test ausgewählt wirst, erhältst du eine Einladung per E-Mail oder Telefon mit allen Details zum Ablauf.
So läuft der Werkstatt-Test ab:
Als Werkstatttester musst du dich an einen vorgegebenen Ablauf halten. Zum Beispiel: zuerst einen Termin vereinbaren, bestimmte Fragen stellen oder Fotos machen. Nach dem Besuch der Werkstatt musst du dann in der Regel einen Fragebogen ausfüllen und deine Rechnung einreichen.
Die Vergütung für Werkstatttester variiert je nach Anbieter und Testreihe, aber in der Regel erhältst du eine kostenlose Inspektion deines Fahrzeugs oder eine Aufwandsentschädigung von bis zu 400 €.
Werbung auf dem Auto
Wenn Dir die Optik deines Autos nicht allzu wichtig ist, dann kannst du dein Fahrzeug zur Werbefläche machen und so Monat für Monat Einnahmen generieren.
Die Werbung kann auf der Motorhaube, den Fensterscheiben, den Türen oder auch nur auf der Nummernschildhalterung angebracht und normalerweise auch jederzeit wieder rückstandslos entfernt werden, denn die Werbung wird als Folierung, nichts als Lackierung aufgebracht.
Ideal ist es dabei, wenn du
- ein auffälliges Auto (Hingucker) hast
- viel unterwegs bist
- oder regelmäßig an stark frequentierten Orten parkst
Wo und wie Werbekunden finden
Möglichkeit 1 ist hier der Marktplatz Carexy (www.carexy.de). Dort sind über 5.000 potenzielle Werbekunden registriert. Du stellst dort dein Fahrzeug mit Bildern, möglicher Werbefläche, kurzer Beschreibung und Preisvorstellung ein und Werbekunden melden sich auf dein Inserat.
Möglichkeit 2 sind aktive Werbevermittler. Auch dort registrierst du dich und dein Fahrzeug. Die Vermittler kümmern sich dann um Werbekunden und wählen für diese gezielt Fahrzeuge für eine Werbebuchung aus.
Dafür empfehle ich www.money-car.com und www.auto-werbeservice.de
Mögliche Einnahmen mit Werbung am Auto
Die Höhe der Einnahmen variiert natürlich und hängt von Laufzeit, Größe des Werbekunden und Größe der Werbefläche am Auto ab.
Für Werbung an der Nummernschildhalterung gibt es meist nur kleine Beträge in Höhe von 5 – 20 Euro im Monat. Für große Flächen an den Türen, der Motorhaube oder am ganzen Fahrzeug sind dagegen 100 – 500 Euro je Monat üblich.
Geld fürs E-Auto erhalten
Wie funktioniert’s? Über die sogenannte THG-Quote! Die THG-Quote ist eine Abkürzung für Treibhausgas-Minderungsquote. Ich sag’s ganz offen, sie ist ein politisches Instrument, um die CO2-Emissionen des Verkehrssektors zu verringern.
Als E-Auto Besitzer kannst du damit Geld verdienen, indem du deine THG-Quote an Unternehmen verkaufst, die ihre CO2-Einsparziele erfüllen müssen.
Die Höhe der Prämie hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Anbieter, dem Fahrzeugtyp und der Fahrleistung. Für mein Tesla Model Y betrug die Quote 2022 beim Anbieter www.geld-fuer-eauto.de angenehme 400 Euro! Für 2023 wurden mir 250 Euro angekündigt.
Um das Geld zu erhalten, musste ich mein Fahrzeug nur einmal registrieren. Wenige Wochen später war das Geld auf dem Konto. Und auch 2023 wird es ganz automatisch überwiesen, ohne dass ich noch etwas dafür machen muss.
Mit Fahrzeugüberführung Geld verdienen
Als Fahrzeugüberführer fährst du Autos von einem Ort zum anderen, zum Beispiel für Autohäuser oder Autovermietungen. Du kannst so nicht nur verschiedene Modelle ausprobieren, sondern auch Geld verdienen.
Die Verdienstmöglichkeiten als Fahrzeugüberführer hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Anbieter, der Strecke und dem Aufwand. In der Regel liegt der Stundenlohn zwischen 10 und 13 Euro. Es können aber auch Pauschalpreise oder Aufwandsentschädigungen vereinbart werden.
Ein Beispiel: Wenn Du für Sixt einen Wagen von Berlin nach Hamburg überführst, erhältst du eine Pauschale von ca. 100 Euro plus die Kosten für die Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die bekannten Autovermieter wie Sixt, Europcar oder Hertz nutzen dafür inzwischen die Plattform OnLogist.com. Dort kannst du dich als Fahrer für Fahrzeugrückführungen registrieren. Aufträge erhältst du dann via OnLogist App, über die auch alles für die Rückführung nötige abgewickelt wird.
Bedingungen: Selbstverständlich solltest du im Besitz eines Führerscheins sein. Außerdem ist es wichtig, dass du zeitlich flexibel und verlässlich bist. Denn hier werden oft Fahrzeuge im Wert von 50.000 – 120.000 Euro von A nach B bewegt.
Teste, was machbar ist und berichte mir von deinen Erfahrungen.